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🟠 •• Blutgasanalyse (BGA), Blutgasstörungen / Störungen der Blutgase

BGA-MindMap: Wichtigstes zur Blutgasanalyse für Medizinstudium & Ärzte. Prüfungsvorbereitung, Säure-Basen- & O2-Haushalt effizient lernen.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition und Indikationen der Blutgasanalyse (BGA)

Die Blutgasanalyse (BGA) ist eine essenzielle diagnostische Methode zur schnellen Beurteilung der Lungenfunktion und des Säure-Basen-Haushalts. Sie misst die sogenannten Blutgase – primär den Sauerstoffpartialdruck (pO2) zur Beurteilung der Oxygenierung und den Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) zur Beurteilung der Ventilation – sowie den pH-Wert des Blutes. Diese Untersuchung ist unverzichtbar in der Notfall- und Intensivmedizin.

Typische Indikationen für eine BGA umfassen:

BGA-Parameter: Messwerte und abgeleitete Werte

Bei einer BGA werden einige Werte direkt im heparinisierten Vollblut gemessen, während andere daraus berechnet werden. Die korrekte Interpretation dieser Werte ist entscheidend für die Diagnose von Blutgasstörungen.

Direkt gemessene Parameter

Abgeleitete (berechnete) Parameter

Blutgasstörungen: Azidose und Alkalose

Störungen des Säure-Basen-Haushalts werden in vier Grundformen unterteilt, je nachdem, ob es sich um eine Azidose (pH < 7,35) oder Alkalose (pH > 7,45) handelt und ob die Ursache respiratorisch (pCO2-vermittelt) oder metabolisch (BE/HCO3--vermittelt) ist.

Respiratorische Azidose

Eine respiratorische Azidose entsteht durch eine unzureichende Abatmung von CO2 (Hypoventilation), was zu einer Hyperkapnie führt.

Metabolische (nicht-respiratorische) Azidose

Eine metabolische Azidose wird durch einen Basenverlust oder einen Säureüberschuss verursacht.

Respiratorische Alkalose

Eine respiratorische Alkalose entsteht durch eine übermäßige Abatmung von CO2 (Hyperventilation).

Metabolische (nicht-respiratorische) Alkalose

Eine metabolische Alkalose wird durch einen Basenüberschuss oder einen Säureverlust verursacht.

Kompensation und Interpretation

Der Körper versucht, jede Säure-Basen-Störung zu kompensieren, um den pH-Wert im Normbereich zu halten. Die respiratorische Kompensation (durch Anpassung der Atmung) setzt schnell ein (Minuten bis Stunden), während die metabolische Kompensation (durch die Nieren) langsam ist (Tage).

Eine systematische Interpretation der BGA erfolgt in drei Schritten:

  1. pH-Wert analysieren: Liegt eine Azidose (<7,35), eine Alkalose (>7,45) oder ein Normalbefund (kompensierte Störung) vor?
  2. pCO2 analysieren: Ist der pCO2-Wert so verändert, dass er die pH-Verschiebung erklärt? (↑ pCO2 bei Azidose oder ↓ pCO2 bei Alkalose → respiratorische Störung).
  3. BE analysieren: Ist der BE-Wert so verändert, dass er die pH-Verschiebung erklärt? (↓ BE bei Azidose oder ↑ BE bei Alkalose → metabolische Störung).

Liegt eine Störung vor, wird der jeweils andere Parameter (pCO2 oder BE) auf eine kompensatorische Gegenregulation geprüft.

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