⭕ ∙∙ Bewusstseinsstörung(en) / Vigilanzstörung(en), Vigilanzminderung

Bewusstseinsstörungen Mindmap: Ursachen, Diagnostik & Therapie für Mediziner. Wichtigste Fakten kompakt für effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition und Terminologie der Bewusstseinsstörung

Eine Bewusstseinsstörung, auch als Vigilanzstörung oder Vigilanzminderung bezeichnet, ist ein Symptom, das eine pathologische Veränderung, Beeinträchtigung oder Verminderung des Bewusstseins und der Wachheit (Vigilanz) beschreibt. Synonyme umfassen Begriffe wie Störungen der Wachheit und Aufmerksamkeit oder Bewusstseinseinschränkung.

Einteilung von Bewusstseinsstörungen

Bewusstseinsstörungen werden in quantitative und qualitative Formen unterteilt. Die quantitative Einteilung bezieht sich primär auf den Grad der Verminderung von Wachheit und Reagibilität und kann objektiv mit der Glasgow Coma Scale (GCS) bewertet werden.

Quantitative Bewusstseinsstörungen (Schweregrade)

Die Abstufung der quantitativen Bewusstseinsstörung erfolgt nach zunehmendem Schweregrad:

  • Benommenheit: Eine sehr leichte Form der Bewusstseinsstörung, oft als Benommenheitsschwindel empfunden.
  • Somnolenz: Eine leichte Bewusstseinsstörung, bei der Betroffene schläfrig, aber durch lautes Ansprechen oder leichte Berührungen noch weckbar sind.
  • Sopor: Eine schwere Form und Vorstufe des Komas. Der Patient ist nicht mehr vollständig weckbar und reagiert nur noch auf starke Schmerzreize, beispielsweise mit ungerichteten Abwehrbewegungen bei geschlossenen Augen.
  • Koma: Die schwerste Form der quantitativen Bewusstseinsstörung, umgangssprachlich auch als Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinsverlust bezeichnet. Der Patient ist durch äußere Reize nicht mehr erweckbar und zeigt keine oder kaum noch Reaktionen auf Schmerzreize. Typische Ursachen für ein Koma sind schwere Schädel-Hirn-Traumata (SHT), Intoxikationen oder Stoffwechselstörungen wie das diabetische, hepatische oder urämische Koma.

Qualitative Bewusstseinsstörungen

Hierbei ist nicht die Wachheit an sich, sondern die Qualität und Klarheit des Bewusstseins verändert:

  • Bewusstseinstrübung: Gekennzeichnet durch Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen und ein von der Realität losgelöstes (dissoziiertes) Wirken. Häufige Ursachen sind Delir oder ein Schädel-Hirn-Trauma.
  • Bewusstseinseinengung: Die Wahrnehmung und das Verhalten des Patienten sind auf wenige Themen fokussiert, während die Reaktion auf andere Außenreize vermindert ist.

Diagnostik

Die Diagnostik einer Bewusstseinsstörung umfasst initial eine orientierende körperliche und neurologische Untersuchung. Zur standardisierten Beurteilung der Bewusstseinslage werden die Glasgow Coma Scale (GCS) und das AVPU-Schema eingesetzt. Je nach klinischem Bild wird eine ausführliche Labordiagnostik, einschließlich einer Blutgasanalyse (BGA), durchgeführt, um metabolische oder toxische Ursachen zu identifizieren.

Ursachen und Differenzialdiagnosen (DD)

Die Ursachen für Bewusstseinsstörungen sind vielfältig und erfordern eine breite differenzialdiagnostische Abklärung.

Neurologische und neurochirurgische Ursachen

  • Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
  • Epileptischer Anfall oder Status epilepticus
  • Schlaganfall (ischämisch oder hämorrhagisch, z.B. intrazerebrale Blutung)
  • Intrakranielle Blutungen (z.B. Subarachnoidalblutung)
  • Entzündungen (z.B. Enzephalitis) oder raumfordernde Prozesse (Tumor, Hirnödem)

Internistische Ursachen

  • Intoxikationen (Alkohol, Drogen, Medikamente)
  • Metabolische Entgleisungen (z.B. Hypoglykämie, Hyperglykämie, hepatisches Koma, Urämie)
  • Elektrolytstörungen (z.B. bei Exsikkose)
  • Kardiovaskuläre Störungen, die zu einer zerebralen Minderperfusion führen (z.B. nach einer Synkope oder Reanimation)

Psychiatrische Ursachen

  • Schwere Depressionen
  • Psychosen oder wahnhafte Störungen
  • Dissoziative Störungen und Stupor
  • Delir

Therapie

Die Behandlung einer Bewusstseinsstörung richtet sich fundamental nach der zugrundeliegenden Ursache und ist daher sehr spezifisch und unterschiedlich. Eine rasche Identifikation des Auslösers ist entscheidend für den Therapieerfolg.