🔘 Beta-Trace-Protein / ß-Trace-Protein
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Beta-Trace-Protein / ß-Trace-Protein
Das Beta-Trace-Protein (ß-TP), auch als Prostaglandin-D-Synthase bekannt, ist ein Protein, das primär im Zentralnervensystem produziert wird. Seine Konzentration im Liquor cerebrospinalis (Hirnwasser) ist um ein Vielfaches höher als in anderen Körperflüssigkeiten wie Blutserum oder Nasensekret. Dieser deutliche Konzentrationsunterschied macht es zu einem wertvollen und hochspezifischen Marker in der Labordiagnostik.
Diagnostische Anwendung bei Liquorfisteln
Die Hauptanwendung des ß-Trace-Proteins liegt in der Diagnostik von Liquorfisteln, also undichten Stellen der Hirnhäute (Dura mater), die nach Traumata wie Schädelbasisfrakturen entstehen können.
- Die wichtigste Indikation ist der Nachweis einer Rhinoliquorrhö. Dabei wird aus der Nase austretendes Sekret auf ß-Trace-Protein untersucht, um zu bestätigen, dass es sich um Liquor handelt. Dies ist ein entscheidender Schritt bei Verdacht auf eine frontobasale Fraktur mit Durariss.
- Analog kann der Test auch bei einer Otoliquorrhö (Liquoraustritt aus dem Ohr) nach einer Felsenbeinfraktur eingesetzt werden.
Der Nachweis von Liquor in Nasen- oder Ohrsekret bestätigt eine offene Verbindung zwischen dem Subarachnoidalraum und der Außenwelt. Dies ist klinisch hochrelevant, da es ein signifikant erhöhtes Risiko für aufsteigende Infektionen wie eine bakterielle Meningitis darstellt und eine sofortige therapeutische Intervention, oft einschließlich einer antibiotischen Prophylaxe, erfordert.