⭕ • Asthma bronchiale, extrinsisches (allergisches) Asthma, intrinsisches (nicht-allergisches) Asthma, Asthmaanfall, cough-variant-Asthma, Exazerbation des Asthmas
Asthma bronchiale Mindmap: Pathophysiologie, Diagnose & Management. Alle relevanten Infos für Medizinstudium & effiziente Prüfungsvorbereitung.
Ätiologie
Die Entstehung von Asthma bronchiale ist multifaktoriell bedingt und wird durch eine Kombination aus genetischer Veranlagung und exogenen Faktoren wie Umwelteinflüssen beeinflusst.
Einteilung des Asthma bronchiale
Asthma wird basierend auf dem zugrundeliegenden Pathomechanismus und klinischen Bild in verschiedene Formen eingeteilt, die für die Wahl der Therapie entscheidend sind:
- Extrinsisches (allergisches) Asthma: Diese Form tritt häufig im Kindesalter auf und ist mit anderen atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis oder allergischer Rhinokonjunktivitis assoziiert. Auslöser sind spezifische Allergene.
- Intrinsisches (nicht-allergisches) Asthma: Beginnt meist im Erwachsenenalter und wird oft durch Infekte, Medikamentenunverträglichkeiten (z.B. Analgetikaasthma) oder andere nicht-allergische Reize ausgelöst.
- Mischformen: Viele Patienten weisen Merkmale beider Formen auf.
- Eosinophiles vs. nicht-eosinophiles Asthma: Diese Unterscheidung ist therapeutisch relevant, da eosinophile Formen besser auf inhalative Kortikosteroide (ICS) und bestimmte Biologika ansprechen.
- Cough-Variant-Asthma (Husten-Variante): Eine Sonderform, die sich primär durch chronischen, trockenen Reizhusten ohne die typische anfallsartige Atemnot (Dyspnoe) äußert.
Pathophysiologie
Die Kernursache des Asthmas ist eine chronische Entzündungsreaktion in den Atemwegen. Diese Entzündung führt zu einer bronchialen Hyperreagibilität, bei der die Bronchien überempfindlich auf ansonsten harmlose Reize reagieren, was zu einer Verengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) führt.
Diagnostik
Die Diagnose von Asthma bronchiale stützt sich auf eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und Lungenfunktionsdiagnostik.
Anamnese und klinische Untersuchung
Eine detaillierte Anamnese zu Symptomen und Auslösern sowie eine körperliche Untersuchung sind grundlegend. Bei der Auskultation der Lunge ist häufig ein typisches exspiratorisches (beim Ausatmen), beidseitiges Giemen zu hören.
Diagnosesicherung durch Lungenfunktionstests
Die endgültige Sicherung der Diagnose erfolgt durch den Nachweis einer variablen und reversiblen bronchialen Obstruktion:
- Nachweis der Obstruktion: Mittels Spirometrie wird eine Verengung der Atemwege nachgewiesen, typischerweise durch einen erniedrigten Tiffeneau-Index (FEV1/VC) von unter 70 %.
- Nachweis der Reversibilität: Der Bronchospasmolysetest (Reversibilitätstest) ist entscheidend. Verbessert sich die Lungenfunktion nach Inhalation eines bronchienerweiternden Medikaments signifikant, gilt die Diagnose Asthma als gesichert.
- Bei Verdacht auf allergisches Asthma wird eine weiterführende Allergiediagnostik durchgeführt.
Differenzialdiagnosen
Wichtige Erkrankungen, die von Asthma abgegrenzt werden müssen, sind vor allem die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und das Asthma cardiale, eine Form der Atemnot bei dekompensierter Linksherzinsuffizienz.
Therapie
Die Asthmatherapie zielt auf die bestmögliche Kontrolle der Symptome und die Vermeidung von Exazerbationen (Verschlechterungen) und Asthmaanfällen ab.
Therapieziele und -kontrolle
Das Ziel ist ein "bestmöglich kontrolliertes Asthma", bei dem die Bedarfsmedikation nur noch selten benötigt wird und die Lebensqualität nicht eingeschränkt ist. Der Grad der Asthmakontrolle wird regelmäßig überprüft, um die Therapie bei Bedarf anzupassen (Eskalation oder Deeskalation nach einem Stufenschema).
Medikamentöse Therapie
Die Behandlung folgt einem Stufenschema und basiert auf zwei Säulen:
- Entzündungshemmung (Controller): Die antientzündliche Dauertherapie ist der wichtigste Baustein. Die Basis der Langzeittherapie sind inhalative Corticosteroide (ICS). Eine solche Dauertherapie ist indiziert, wenn kurzwirksame β2-Mimetika (SABA) als Bedarfsmedikation mehr als zweimal pro Woche benötigt werden.
- Bronchospasmolyse (Reliever): Schnellwirksame Bronchodilatatoren werden bei Bedarf zur Linderung akuter Symptome eingesetzt.
Eine sorgfältige Schulung der Patienten in die korrekte Anwendung der Inhalationssysteme ist bei Therapiebeginn und bei jedem Wechsel des Geräts unerlässlich, um die Wirksamkeit der Behandlung sicherzustellen.
Komplikationen: Asthmaanfall und Exazerbation
Akuter Asthmaanfall
Der akute Asthmaanfall ist eine plötzliche, schwere Verschlechterung der Symptome und die häufigste Komplikation. Ein lebensbedrohlicher Zustand (Status asthmaticus) liegt vor, wenn die Symptome nicht mehr auf die üblichen bronchienerweiternden Medikamente (Bronchospasmolytika) ansprechen.
Langzeitfolgen
Ein unzureichend behandeltes Asthma kann zu einem chronischen Umbau der Atemwege mit dauerhafter Obstruktion und zur Entwicklung eines Overlap-Syndroms (Asthma und COPD) führen.