🟠 ∙∙ Arthroskopie, Arthroskop (Gelenkspiegelung)

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KI-generierte Zusammenfassung:

Arthroskopie (Gelenkspiegelung) und Arthroskop

Definition

Die Arthroskopie, auch als Gelenkspiegelung bekannt, ist ein endoskopisches Verfahren, das sowohl zur Untersuchung (Diagnostik) als auch zur Behandlung (Therapie) von Gelenken eingesetzt wird. Das für diesen Eingriff verwendete spezielle Endoskop wird als Arthroskop bezeichnet.

Prinzip des Verfahrens

Bei der Arthroskopie handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff. Über sehr kleine Hautschnitte (Inzisionen) führt der Operateur ein Arthroskop, das mit einer Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet ist, sowie weitere feine chirurgische Instrumente in das Gelenk ein. Um die Sicht auf die Gelenkstrukturen zu verbessern und das Gelenk zu spülen, wird der Gelenkraum mit einer sterilen Flüssigkeit (z. B. Ringer-Lösung) oder seltener mit CO2-Gas gefüllt.

Indikationen

Diagnostische Indikationen: Eine Arthroskopie wird zur Abklärung von unklaren Gelenkschmerzen, anhaltenden Gelenkschwellungen oder ungeklärten Bewegungseinschränkungen durchgeführt.

Therapeutische Indikationen (Beispiele):

  • Kniegelenk: Häufige Eingriffe umfassen die Behandlung von Meniskusverletzungen (z.B. Meniskusresektion, Meniskusnaht), die Rekonstruktion bei einer Kreuzbandruptur (Kreuzbandplastik), die Therapie von Knorpelschäden (z.B. Knorpelglättung, Mikrofrakturierung) und die Entfernung von freien Gelenkkörpern.
  • Schultergelenk: Typische Operationen sind die subakromiale Dekompression beim Impingement-Syndrom, die Naht einer Rotatorenmanschettenruptur und die operative Stabilisierung nach einer Schulterluxation.
  • Andere Gelenke: Arthroskopische Verfahren werden auch am Hüftgelenk (z.B. bei femoroacetabulärem Impingement), Sprunggelenk, Handgelenk und Ellbogengelenk angewendet.

Vorteile

Gegenüber der offenen Chirurgie bietet die Arthroskopie entscheidende Vorteile:

  • Geringeres Weichteiltrauma
  • Schnellere Rehabilitation und Genesung
  • Kleinere Narben und somit ein besseres kosmetisches Ergebnis
  • Geringere postoperative Schmerzen

Komplikationen

Allgemeine Risiken:

  • Infektionen (Gelenkinfekt, Wundinfektion)
  • Thrombose und nachfolgende Embolie
  • Blutungen oder Hämatombildung im Gelenk (Hämarthros)
  • Verletzungen von benachbarten Nerven oder Blutgefäßen

Spezifische Risiken:

  • Iatrogene Knorpelschäden, die durch die chirurgischen Instrumente verursacht werden können.
  • Das Kompartmentsyndrom, eine seltene, aber sehr schwerwiegende Komplikation, die durch eine kritische Druckerhöhung im Muskelgewebe entsteht.
  • Materialversagen, wie der Bruch von Instrumenten im Gelenk.
  • Arthrofibrose, eine postoperative Gelenksteife durch übermäßige Bildung von Narbengewebe.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung richtet sich nach der Art und dem Umfang des durchgeführten Eingriffs. Sie umfasst in der Regel:

  • Physiotherapie zur Wiederherstellung der vollen Beweglichkeit und Muskelkraft.
  • Je nach Operation eine temporäre Teilbelastung oder Ruhigstellung des Gelenks, oft unterstützt durch eine Orthese.
  • Eine medikamentöse Thromboseprophylaxe zur Vermeidung von Blutgerinnseln.