⭕ • Appendektomie (laparoskopische // offene ...), appendektomiert/appendektomieren
Appendektomie Mindmap für Medizinstudium & Ärzte: Wichtigstes zu Techniken, Indikationen, Nachsorge, Komplikationen. Effiziente Prüfungsvorbereitung.
Appendektomie: Operative Therapie der Appendizitis
Die Appendektomie ist die chirurgische Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendix vermiformis). Sie ist die Standardtherapie bei einer akuten Appendizitis und kann laparoskopisch oder offen durchgeführt werden. Der Zustand nach dem Eingriff wird als "appendektomiert" bezeichnet.
Laparoskopische Appendektomie
Die laparoskopische Appendektomie, auch als „Schlüssellochchirurgie“ bekannt, ist die bevorzugte Methode und der Goldstandard bei Erwachsenen. Sie bezeichnet die laparoskopische Resektion der Appendix vermiformis.
Indikationen und Vorteile
Die laparoskopische Methode ist die Standardtherapie bei Erwachsenen, auch bei komplizierter Appendizitis. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass sie auch bei Übergewicht und Adipositas das Verfahren der Wahl ist. Weitere Vorteile des laparoskopischen Zugangs sind:
- Niedrigere Morbidität: Geringere Wundinfektionsrate und weniger postoperative Schmerzen.
- Schnellere Genesung: Ein kürzerer Krankenhausaufenthalt ist in der Regel möglich.
- Diagnostische Sicherheit: Die Methode erlaubt eine umfassende Inspektion der Bauchhöhle, um intraabdominelle Differenzialdiagnosen auszuschließen.
Zeitpunkt und Verfahren
Die Operation sollte frühestmöglich nach der Diagnosestellung erfolgen. Insbesondere in der Schwangerschaft ist der Eingriff aufgrund der steigenden Abortgefahr bei fortschreitender Entzündung dringend.
Das Verfahren wird in Allgemeinanästhesie und in Rückenlage durchgeführt:
- Zunächst wird durch Anlage eines Pneumoperitoneums die Bauchhöhle mit Gas gefüllt.
- Über kleine Hautschnitte werden eine Kamera (Optik) im Bereich des Bauchnabels und Arbeitstrokare im linken und rechten Unterbauch eingeführt.
- Die Appendix wird freipräpariert, ihre versorgenden Gefäße werden koaguliert und die Appendixbasis wird mit einem Stapler oder Clips abgetrennt.
- Sollte die Appendix intraoperativ unauffällig erscheinen, wird dennoch eine Exploration der Abdominalhöhle (z.B. Gallenblase, Meckel-Divertikel, Adnexe) durchgeführt und die Appendix zur histologischen Untersuchung entfernt.
Postoperative Behandlung und Komplikationen
Nach der Operation wird eine frühzeitige Mobilisation zur Thromboembolieprophylaxe angestrebt. Der Kostaufbau beginnt nach 6–12 Stunden mit Flüssigkeit und wird ab 24 Stunden postoperativ auf feste Kost erweitert.
Mögliche Komplikationen umfassen:
- Wundinfekte: Insbesondere bei eitrig-phlegmonöser Appendizitis kann es zu Infektionen der Operationswunden kommen.
- Appendixstumpfinsuffizienz: Eine Undichtigkeit am Stumpf der Appendix, die zu einer Fistel oder Peritonitis führen kann (in < 2 % der Fälle).
- Douglas-Abszess: Eine Eiteransammlung, die sich ca. 7–10 Tage postoperativ mit hohem Fieber zeigen kann (in < 5 % der Fälle).
- Verwachsungen: Können langfristig einen Bridenileus (Darmverschluss) verursachen.
Offene Appendektomie
Als Alternative zur laparoskopischen Methode kann die offene Appendektomie durchgeführt werden. Hierbei erfolgt der Zugang über einen ca. 6 cm langen Hautschnitt im rechten Unterbauch, typischerweise zwei Querfinger medial der Spina iliaca anterior superior.
"Negative Appendektomie"
Von einer "negativen Appendektomie" wird gesprochen, wenn die histologische Untersuchung der entfernten Appendix keinen entzündlichen Befund zeigt. Ein Ziel der modernen Diagnostik ist es, die Rate dieser Eingriffe so gering wie möglich zu halten.