Fondaparinux (Arixtra®)
Fondaparinux ist ein synthetischer selektiver Faktor-Xa-Inhibitor, der zu den indirekt wirkenden Antikoagulanzien zählt. Obwohl es kein Heparin im eigentlichen Sinne ist, wird es aufgrund des ähnlichen Wirkmechanismus oft dieser Gruppe zugeordnet.
Indikationen
- Therapie: Behandlung von Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen und des akuten Koronarsyndroms.
- Prophylaxe: Vorbeugung von tiefen Venenthrombosen, insbesondere nach orthopädischen Operationen.
Wirkmechanismus
Fondaparinux bindet spezifisch an Antithrombin III (ATIII) und potenziert die ATIII-vermittelte Hemmung von Faktor Xa um das circa 300-fache. Dies unterbricht die Gerinnungskaskade und hemmt effektiv die Thrombinbildung.
Kontraindikationen (KI)
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Aktive, klinisch relevante Blutungen
- Akute bakterielle Endokarditis
- Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min)
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW)
- Häufig: Blutungen, Anämie.
- Selten: Thrombozytopenie, Hautreaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen, Schwindel.
Wechselwirkungen (WW)
Ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht bei der Kombination mit anderen Antikoagulanzien, Thrombozytenaggregationshemmern oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).
Besonderheiten
- Im Vergleich zu Heparin besteht ein geringeres Risiko für eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT).
- Eine Antagonisierung durch Protamin ist nicht möglich.
- Vorsicht ist bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko geboten (z.B. Thrombozytopenie, Ulcus ventriculi/duodeni, kürzliche intrakranielle Blutungen).
- Bei Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung erforderlich.
Applikation und Pharmakokinetik
Die Applikation erfolgt subkutan (s.c.).
- Bioverfügbarkeit: 100 % bei subkutaner Gabe.
- Metabolisierung & Elimination: Wird nicht metabolisiert und unverändert renal ausgeschieden.
- Halbwertszeit (HWZ): 17-21 Stunden.