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🟠 ∙∙ Angina tonsillaris

Angina tonsillaris Mindmap: Ätiologie, Symptome, Diagnose, Therapie kompakt. Ideal für effiziente Prüfungsvorbereitung im Medizinstudium & für Ärzte.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Terminologie und Definition der Angina tonsillaris

Die Angina tonsillaris, auch als akute Tonsillitis oder umgangssprachlich Mandelentzündung bekannt, ist eine durch eine Infektion verursachte Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillen).

Ätiologie: Ursachen der Mandelentzündung

Die Ursache einer Angina tonsillaris ist überwiegend viral, häufig durch Adenoviren. Seltener liegt eine bakterielle Infektion vor, wobei hier die größte klinische Relevanz bei den β-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe A (GABHS), insbesondere Streptococcus pyogenes, liegt. Auch Staphylokokken können ursächlich sein.

Klinische Einteilung

Makroskopisch wird die Angina tonsillaris in verschiedene Formen unterteilt:

Symptome

Die Leitsymptome betreffen die Gaumenmandeln, die schmerzhaft, geschwollen und gerötet sind. Eitrige Beläge deuten stark auf eine bakterielle Ursache hin. Dies führt zu starken Halsschmerzen und Schmerzen beim Schlucken (Odynophagie). Begleitend treten oft Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen auf. Weitere typische Befunde sind:

Diagnostik

Die Diagnostik beginnt mit der körperlichen Untersuchung, bei der der Rachen inspiziert und der Hals palpiert wird. Ein zentrales Ziel ist die Unterscheidung zwischen einer viralen und einer bakteriellen Genese, um eine gezielte Therapie einzuleiten.

Unterscheidung viraler und bakterieller Ursache

Zur klinischen Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer GABHS-Infektion wird der Centor-Score (bzw. der modifizierte McIsaac-Score für Kinder) herangezogen. Bewertet werden folgende Kriterien mit je einem Punkt:

Ein hoher Score (≥ 3) erhöht die Wahrscheinlichkeit für eine bakterielle Ursache und rechtfertigt eine weiterführende Diagnostik.

Keimnachweis

Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion wird ein Rachenabstrich durchgeführt. Der Streptokokken-A-Schnelltest ist hochspezifisch, aber wenig sensitiv. Ein negatives Ergebnis im Schnelltest schließt eine GABHS-Infektion daher nicht sicher aus. Goldstandard bleibt die Bakterienkultur.

Differentialdiagnosen

Wichtige Differentialdiagnosen, die von einer typischen Angina tonsillaris abgegrenzt werden müssen, sind:

Therapie

Konservative Therapie

Die Behandlung erfolgt primär symptomatisch mit Schmerzmitteln (Analgetika) und fiebersenkenden Mitteln (Antipyretika). Eine kausale antibiotische Therapie ist nur bei nachgewiesener oder hochgradig wahrscheinlicher bakterieller Infektion indiziert. Mittel der ersten Wahl ist Penicillin V, das über eine ausreichend lange Dauer (z. B. 7 Tage) eingenommen werden muss, um Folgeerkrankungen wie das rheumatische Fieber zu verhindern. Bei einer Penicillinallergie kommen Makrolide oder Clindamycin zum Einsatz.

Operative Therapie

Eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) oder Teilentfernung (Tonsillotomie) wird bei rezidivierenden, antibiotikapflichtigen Episoden (z. B. ≥ 6 pro Jahr), einem Peritonsillarabszess oder dem Verdacht auf ein Karzinom streng indiziert. Eine gefürchtete Komplikation ist die Nachblutung, die typischerweise zwischen dem 5. und 8. postoperativen Tag auftritt und ein Notfall ist.

Prognose

Bei adäquater konservativer Therapie heilt eine akute Angina tonsillaris in der Regel folgenlos aus.

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