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AHF Mindmap: Das Wichtigste zu Pathophysiologie, Diagnose & Therapie angeborener Herzfehler. Für Medizinstudium & effiziente Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Angeborene Herzfehler (AHF): Ätiologie und Ursachen

Angeborene Herzfehler, auch als Herzvitien oder kardiale Fehlbildungen bezeichnet, sind in den meisten Fällen (ca. 85 %) multifaktoriell bedingt. Bei etwa 10 % der Fälle liegt eine primär genetische Ursache vor, oft im Rahmen von Chromosomenanomalien.

Pränatale Einflüsse wie mütterliche Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft sind für ca. 5 % der Herzfehler verantwortlich. Die vulnerable Phase für die Herzentwicklung liegt zwischen der 3. und 8. Schwangerschaftswoche.

Einteilung angeborener Herzfehler nach Zyanose

Eine klinisch relevante Einteilung der Herzvitien erfolgt nach dem Vorhandensein einer Zyanose. Man unterscheidet zwischen zyanotischen und azyanotischen Herzfehlern.

Zyanotische Herzfehler

Diese Herzfehler sind durch einen Rechts-Links-Shunt gekennzeichnet, der zu einer Vermischung von sauerstoffarmem und sauerstoffreichem Blut führt und eine sichtbare Zyanose verursacht.

Bei vielen zyanotischen Vitien wie der TGA oder Pulmonalatresie kommt es zu einer kritischen klinischen Verschlechterung nach dem physiologischen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli.

Azyanotische Herzfehler

Bei diesen Fehlern liegt initial kein Rechts-Links-Shunt vor, weshalb keine Zyanose auftritt. Sie werden in Stenosevitien und Shuntvitien unterteilt.

Screening und Symptomatik

Pulsoxymetrisches Screening bei Neugeborenen

Dieses Screening ist eine gesetzlich empfohlene Untersuchung zur Früherkennung kritischer angeborener Herzfehler. Die Messung der Sauerstoffsättigung erfolgt simultan an der rechten Hand (präduktal) und einem Fuß (postduktal). Der optimale Zeitpunkt ist 24 bis 48 Stunden nach der Geburt, um kritische, duktusabhängige Vitien vor dem Verschluss des Ductus arteriosus zu erkennen.

Leitsymptome

Die klinische Manifestation ist je nach Art und Schweregrad des Herzfehlers sehr variabel. Die drei Leitsymptome sind:

  1. Herzgeräusch: Oft das erste Anzeichen bei einer Routineuntersuchung.
  2. Zyanose: Bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten.
  3. Herzinsuffizienz (Low-Cardiac-Output-Syndrom): Symptome wie Tachykardie, Blässe, Trinkschwäche, Gedeihstörung und bei Rechtsherzinsuffizienz eine Hepatomegalie.

Therapeutische Grundprinzipien

Die Therapie richtet sich nach dem spezifischen Herzfehler und der hämodynamischen Auswirkung.

Offenhalten des Ductus arteriosus

Bei Herzfehlern mit einer duktusabhängigen System- oder Lungenperfusion (z.B. kritische Aortenstenose, Pulmonalatresie, TGA) ist das Offenhalten des Ductus arteriosus bis zur operativen Korrektur lebensrettend. Dies wird durch die kontinuierliche intravenöse Gabe von Prostaglandin E1 erreicht.

Sauerstoffgabe: Eine wichtige Kontraindikation

Vorsicht ist bei der Gabe von hochkonzentriertem Sauerstoff geboten. Bei bestimmten Vitien, wie dem hypoplastischen Linksherzsyndrom, kann eine hohe Sauerstoffsättigung den Lungenwiderstand senken und den Systemkreislauf kompromittieren, was zu einem kardiogenen Schock führen kann. Daher wird die Sättigung bei diesen Patienten oft auf niedrigere Zielwerte titriert.

Operative Verfahren

Zur palliativen oder korrigierenden Behandlung werden verschiedene Operationen eingesetzt. Ein häufiges palliatives Verfahren bei Vitien mit verminderter Lungendurchblutung (z.B. Fallot-Tetralogie) ist die Anlage eines aortopulmonalen Shunts (z.B. Blalock-Taussig-Shunt), um den Blutfluss zur Lunge zu sichern.

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