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🟡 • Analgosedierung, analgosediert

Analgosedierung: Audiovisuelle MindMap für Medizinstudium & internationale Ärzte. Das Wichtigste für deine effiziente Prüfung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition und Terminologie der Analgosedierung

Die Analgosedierung bezeichnet die kombinierte und gleichzeitige Verabreichung von Schmerzmitteln (Analgetika) und Beruhigungsmitteln (Sedativa). Ziel ist es, einen Zustand der Sedierung (Beruhigung, Dämpfung) und Analgesie (Schmerzlinderung) zu erreichen. Ein Patient, der diese Medikamente erhält, wird als analgosediert bezeichnet.

Indikationen und Grundprinzipien

Eine Analgosedierung wird bei verschiedenen Zuständen in der Intensivmedizin erwogen, darunter Angst, starke Schmerzen, schwere Gasaustauschstörungen oder zur Dämpfung eines Hypermetabolismus. Dabei gelten zwei entscheidende Grundprinzipien:

Analgosedierung in der Intensivmedizin

Ziele

Das Hauptziel ist eine möglichst schmerz-, angst- und stressfreie Behandlung des Intensivpatienten. Weitere Ziele umfassen:

Sedierungstiefe und Überwachung

Eine zu tiefe Sedierung ist mit Risiken wie verlängerter Beatmungsdauer und erhöhter Mortalität verbunden. Daher wird eine adäquate, möglichst flache Sedierungstiefe angestrebt. Die zentralen Ziele der Überwachung sind:

Die Beurteilung der Sedierungstiefe erfolgt klinisch und mithilfe validierter Scores.

Anzeichen für eine zu flache Sedierung

Klinische Zeichen einer unzureichenden Sedierung umfassen Tachykardie, Schwitzen, Abwehrbewegungen, Husten oder das "Kämpfen" gegen das Beatmungsgerät (Gegenatmung/Pressen).

Richmond Agitation and Sedation Scale (RASS)

Die RASS gilt als Goldstandard zur Beurteilung der Sedierungstiefe. Die Skala reicht von +4 (gewalttätig, "rasend") über 0 (wach und ruhig) bis -5 (nicht erweckbar, keine Reaktion auf Reize). Ein Zielbereich ist oft ein RASS-Score von 0 bis -2, um den Patienten kooperativ, aber ruhig zu halten.

Ramsay-Skala

Die Ramsay-Skala ist ein weiteres Instrument zur klinischen Einschätzung der Sedierung, das von Stufe 1 (ängstlich-agitierter Patient) bis Stufe 6 (komatöser Patient ohne Reaktion auf Schmerzreize) reicht.

Medikamente und Kombinationen

Typische Medikamentenkombinationen

Kontextsensitive Halbwertszeit

Dieser Begriff beschreibt, wie die effektive Halbwertszeit eines Medikaments von der Dauer seiner Infusion abhängt. Bei vielen Opioiden und Sedativa führt eine längere Infusionsdauer durch Anreicherung im Gewebe zu einer deutlich verlängerten Wirkdauer nach dem Absetzen der Infusion. Dies ist für die Steuerbarkeit der Analgosedierung und die Planung des Aufwachens (Weaning) von entscheidender Bedeutung.

Delir als Komplikation

Definition und Formen

Das Delir ist eine akute, meist reversible, organisch bedingte Psychose mit fluktuierendem Verlauf. Leitsymptome sind neu aufgetretene Bewusstseins- und Orientierungsstörungen. Man unterscheidet ein hyperaktives Delir (motorische Unruhe, Aggressivität) und ein hypoaktives Delir (Verlangsamung, Apathie).

Therapie des Delirs

Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist die Ursachenbekämpfung. Der Grundsatz lautet:

Dazu gehören die Korrektur von Stoffwechselentgleisungen, eine adäquate Schmerztherapie, frühzeitige Mobilisierung, die Sicherstellung eines Tag-Nacht-Rhythmus und die Überprüfung der Medikation auf delirfördernde Substanzen. Medikamentöse Therapien (z.B. mit Melperon oder Clonidin) sollten nur symptomorientiert und zeitlich begrenzt eingesetzt werden.

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