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🟠 • akute myeloische Leukämie (AML)

AML Mindmap für Medizinstudium & Ärzte: Wichtigstes zu Ätiologie, Diagnose, Therapie. Effizient zur Prüfungsvorbereitung.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Akute Myeloische Leukämie (AML): Definition und Pathophysiologie

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Neoplasie, die von myeloischen Vorläuferzellen ausgeht und vor allem Erwachsene betrifft. Pathophysiologisch kommt es zu einer ungehemmten Proliferation von unreifen, nicht funktionstüchtigen Vorläuferzellen, den sogenannten Blasten, im Knochenmark. Diese Blasten verdrängen die normale Hämatopoese, was zu einer gestörten Blutbildung führt. Die leukämischen Zellen finden sich nicht nur im Knochenmark, sondern auch im peripheren Blut und können andere Organe wie Leber, Milz, Lymphknoten und das ZNS infiltrieren.

Symptomatik und klinisches Bild

Die Symptome der AML treten typischerweise akut auf und umfassen ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Müdigkeit und Schwäche. Die klinischen Manifestationen sind primär auf die Knochenmarkinsuffizienz zurückzuführen:

Bei der körperlichen Untersuchung können eine Splenomegalie und Hepatomegalie auffallen. Spezifische Symptome wie eine hypertrophe Gingivitis (Zahnfleischinfiltration) können bei myelomonozytären Subtypen (M4/M5) auftreten.

Diagnostik der AML

Der Verdacht auf eine AML ergibt sich aus dem klinischen Bild und wird durch Laboruntersuchungen bestätigt.

Blutbild und Blutausstrich

Das Blutbild zeigt typischerweise eine Anämie und Thrombozytopenie. Die Leukozytenzahl kann erhöht, normal oder erniedrigt sein. Im peripheren Blutausstrich sind unreife leukämische Blasten nachweisbar. Pathognomonisch, aber nur in etwa 30 % der Fälle vorhanden, sind Auerstäbchen – stäbchenförmige Einschlüsse im Zytoplasma der Myeloblasten.

Knochenmarkuntersuchung

Die entscheidende Untersuchung zur Diagnosesicherung ist die Knochenmarkaspiration und -biopsie. Das Knochenmark ist meist hyperzellulär. Die Diagnose einer AML wird bestätigt, wenn der Anteil der Blasten im Knochenmark über 20 % liegt. Charakteristisch ist zudem der sogenannte "Hiatus leucaemicus", bei dem mittlere Reifungsstufen der Granulopoese fehlen und nur sehr unreife Blasten neben reifen Zellen zu finden sind.

Weitere Diagnostik zur Klassifikation

Zur genauen Einteilung der AML-Subtypen und zur Abschätzung der Prognose sind weitere spezialisierte Untersuchungen unerlässlich:

Therapie der AML

Die Behandlung der AML ist intensiv und sollte in spezialisierten Zentren erfolgen. Die Therapiestrategie richtet sich nach dem Alter und Allgemeinzustand des Patienten sowie der zytogenetischen Risikostratifizierung.

Therapieprinzipien

Das primäre Ziel ist das Erreichen einer kompletten Remission. Dies geschieht in zwei Phasen:

  1. Induktionstherapie: Eine intensive Chemotherapie (z.B. das "7+3"-Schema mit Cytarabin und einem Anthrazyklin wie Daunorubicin) zur Zerstörung der Leukämiezellen.
  2. Konsolidierungstherapie: Nach Erreichen der Remission folgen weitere Chemotherapiezyklen oder eine Stammzelltransplantation, um verbliebene Leukämiezellen zu eliminieren und ein Rezidiv zu verhindern.

Bei Patienten mit hohem oder mittlerem Risiko ist die allogene Stammzelltransplantation oft die Therapie der Wahl, sofern ein passender Spender verfügbar ist. Eine Sonderform ist die Promyelozytenleukämie (APL, FAB M3) mit der Translokation t(15;17), die sehr gut auf eine zielgerichtete Therapie mit All-Trans-Retinolsäure (ATRA) in Kombination mit Chemotherapie oder Arsentrioxid anspricht.

Supportive Therapie

Eine umfassende supportive Behandlung ist entscheidend, um die Komplikationen der Krankheit und der intensiven Therapie zu beherrschen. Dazu gehören die Prophylaxe und Therapie von Infektionen (ggf. Umkehrisolation), die Transfusion von Blutprodukten (Erythrozyten, Thrombozyten) und die Prophylaxe des Tumorlyse-Syndroms.

Komplikationen

Die AML und ihre Therapie sind mit erheblichen Risiken verbunden.

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