🟡 Alteplase (rt-PA, rtPA)

Alteplase (rt-PA) Mindmap: Effiziente Prüfungsvorbereitung. Wichtige Indikationen, Kontraindikationen & NW-Management für Mediziner.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Alteplase (rt-PA, rtPA)

Alteplase, auch als rekombinanter Gewebe-Plasminogenaktivator (rt-PA) bekannt, ist ein zentrales Medikament in der systemischen Thrombolysetherapie des akuten ischämischen Schlaganfalls. Ein gängiger Handelsname ist Actilyse®.

Dosierung

Die Standarddosierung von Alteplase beträgt 0,9 mg/kg Körpergewicht (KG) intravenös, mit einer Maximaldosis von 90 mg. Die Verabreichung erfolgt nach einem festen Schema:

  • 10 % der Gesamtdosis werden initial als Bolus über eine Minute verabreicht.
  • Die restlichen 90 % werden über die folgenden 60 Minuten mittels eines Perfusors infundiert.

In bestimmten klinischen Situationen kann eine reduzierte Dosis von 0,6 mg/kg KG erwogen werden.

Kontraindikationen (KI)

Die Anwendung von Alteplase ist an strenge Kriterien gebunden, um das Risiko schwerwiegender Blutungen zu minimieren. Man unterscheidet zwischen allgemeinen und spezifischen Kontraindikationen für den akuten ischämischen Schlaganfall.

Allgemeine Kontraindikationen

Zu den allgemeinen Ausschlusskriterien, die ein erhöhtes Blutungsrisiko anzeigen, gehören:

  • Eine bekannte hämorrhagische Diathese oder eine wesentliche Blutgerinnungsstörung innerhalb der letzten 6 Monate.
  • Patienten, die unter einer wirksamen Therapie mit oralen Antikoagulanzien stehen (z.B. DOAKs).
  • Aktuelle oder kurz zurückliegende schwere oder lebensgefährliche Blutungen.
  • Klinischer Verdacht auf eine Subarachnoidalblutung.
  • Akute Pankreatitis.
  • Überempfindlichkeit gegen Alteplase, Gentamicin (als möglicher Rückstand aus dem Herstellungsprozess) oder andere Bestandteile des Medikaments.
  • Es ist entscheidend, die spezifischen SOPs (Standard Operating Procedures) und Definitionen der jeweiligen Klinik zu beachten.

Spezifische Kontraindikationen beim akuten ischämischen Schlaganfall

Vor einer Lysetherapie müssen spezifische Kontraindikationen sorgfältig geprüft werden. Absolute Ausschlusskriterien umfassen insbesondere:

  • Nachweis einer intrakraniellen Blutung (IKB) in der zerebralen Schnittbildgebung (z.B. natives cCT).
  • Ein systolischer Blutdruck über 185 mmHg oder ein diastolischer Blutdruck über 110 mmHg, der auch durch aggressive intravenöse Medikation nicht unter diese Grenzwerte gesenkt werden kann.
  • Eine Thrombozytenzahl unter 100.000/mm³.
  • Ein Blutzuckerwert unter 50 mg/dL (< 2,8 mmol/L) oder über 400 mg/dL (> 22,2 mmol/L).
  • Der Zeitpunkt des Symptombeginns liegt mehr als 4,5 Stunden zurück oder ist unbekannt (obwohl es leitliniengerechte Ausnahmen für einen Off-Label-Use gibt).
  • Nur geringfügige neurologische Defizite oder Symptome, die sich vor Infusionsbeginn rasch und deutlich bessern.
  • Ein klinisch (z.B. NIHSS > 25) oder radiologisch sehr schwerer Schlaganfall.
  • Ein Krampfanfall zu Beginn des Schlaganfalls.
  • Ein vorangegangener Schlaganfall innerhalb der letzten 3 Monate.