🔵 Akanthozyten

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KI-generierte Zusammenfassung:

Dysmorphe Erythrozyten und Akanthozyten: Ein Hinweis auf glomeruläre Schädigung

Der Nachweis von dysmorphen (verformten) Erythrozyten im Urinsediment ist ein zentraler Befund in der Diagnostik einer Hämaturie. Diese morphologisch veränderten roten Blutkörperchen sind ein starker Indikator für eine glomeruläre Hämaturie. Der zugrundeliegende Pathomechanismus besteht darin, dass die Erythrozyten bei der Passage durch die geschädigte Basalmembran der Nierenkörperchen (Glomeruli) mechanisch deformiert werden.

Akanthozyten als spezifischer Marker

Eine besondere und hochspezifische Form der dysmorphen Erythrozyten sind die Akanthozyten. Sie gelten als pathognomonisch für eine renale Blutung glomerulären Ursprungs.

  • Morphologie: Laut Urinmikroskopie sind Akanthozyten Erythrozyten, die durch eine gewellte, unregelmäßige Doppelkontur ihrer Zellmembran charakterisiert sind. Oft weisen sie bläschenförmige Ausstülpungen auf, die an "Mickey-Mouse-Ohren" erinnern.
  • Nachweis: Die Identifizierung erfolgt im Rahmen der Urinmikroskopie des Urinsediments. Methoden wie die Phasenkontrast- oder Fluoreszenzmikroskopie (z. B. mit Acridinorange-Färbung) sind besonders geeignet, um die feinen Membranveränderungen darzustellen.

Der Fund von Akanthozyten im Urin ist diagnostisch wegweisend. Er lenkt die weitere Abklärung gezielt auf Erkrankungen wie Glomerulonephritiden und hilft, eine glomeruläre Blutungsquelle von einer postglomerulären zu unterscheiden, bei der typischerweise morphologisch unauffällige (eumorphe) Erythrozyten zu finden sind.