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🟠 •• arterielle Hypertonie (aHT)

Arterielle Hypertonie (aHT) MindMap: Das Wichtigste für effiziente Prüfungsvorbereitung. Ursachen, Diagnostik, Therapie kompakt für Medizinstudium & Ärzte.

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KI-generierte Zusammenfassung:

Definition der arteriellen Hypertonie

Die arterielle Hypertonie (aHT), umgangssprachlich auch Bluthochdruck genannt, ist definiert als eine dauerhafte Erhöhung des systolischen Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg und/oder des diastolischen Blutdrucks auf > 90 mmHg. Laut WHO-Kriterien muss für die Diagnosestellung entweder der Grenzwert bei mindestens drei aufeinanderfolgenden Messungen überschritten sein oder eine 24-Stunden-Blutdruckmessung erhöhte Werte zeigen.

Einteilung nach Ätiologie

Die arterielle Hypertonie wird basierend auf ihrer Ursache in zwei Hauptformen unterteilt:

Primäre (essenzielle) Hypertonie

Die primäre oder essenzielle Hypertonie ist die häufigste Form und macht etwa 90 % aller Fälle aus. Es handelt sich um eine Ausschlussdiagnose, da keine einzelne, klare Ursache identifiziert werden kann. Stattdessen wird sie als multifaktorielle Erkrankung betrachtet, die durch eine Kombination verschiedener Risikofaktoren entsteht. Dazu gehören:

Sekundäre Hypertonie

Die sekundäre Hypertonie tritt in etwa 10–15 % der Fälle auf und ist die Folge einer anderen Grunderkrankung. Im Gegensatz zur primären Form ist sie potenziell kausal behandelbar. Häufige Ursachen sind:

Schweregrade nach ESH/ESC (2018)

Die Klassifikation des Blutdrucks erfolgt nach den Leitlinien der European Society of Hypertension/European Society of Cardiology. Der Schweregrad richtet sich nach dem jeweils höheren Wert (systolisch oder diastolisch).

Symptomatik

Die arterielle Hypertonie verläuft oft über lange Zeit asymptomatisch und wird daher häufig zufällig bei Routineuntersuchungen entdeckt. Bei mäßig bis stark erhöhten Werten können unspezifische Symptome auftreten, wie:

Diagnostik

Die Diagnostik zielt darauf ab, den Schweregrad zu bestimmen, zwischen primärer und sekundärer Hypertonie zu unterscheiden und hypertoniebedingte Organschäden zu erfassen.

Diagnostische Kriterien

Die Diagnose wird durch wiederholte Messungen bestätigt:

Weitere Untersuchungen

Zur Abklärung von Ursachen und Folgeerkrankungen werden eine ausführliche Anamnese, eine körperliche Untersuchung, Labordiagnostik (Nierenwerte, Elektrolyte, Blutzucker, Blutfette, TSH), ein 12-Kanal-EKG (Ausschluss Linksherzhypertrophie) und eine Funduskopie (Beurteilung der Netzhautgefäße) durchgeführt.

Therapie

Die Therapie der arteriellen Hypertonie ist meist ambulant und verfolgt das Ziel, den Blutdruck zu senken und dadurch Endorganschäden und kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern.

Therapieziele

Das primäre Ziel ist die Senkung des Praxisblutdrucks auf unter 140/90 mmHg. Bei guter Verträglichkeit wird, insbesondere bei jüngeren Patienten (< 65 Jahre), ein Zielbereich von 120–130 mmHg systolisch angestrebt. Bei älteren Patienten (> 65 Jahre) liegt der Zielkorridor bei 130–140 mmHg systolisch. Der diastolische Zielwert liegt generell bei 70–80 mmHg.

Nichtmedikamentöse Therapie

Lebensstiländerungen sind die Basis jeder antihypertensiven Therapie und umfassen:

Medikamentöse Therapie (Stufenschema)

Die medikamentöse Therapie folgt einem Stufenschema, wobei Kombinationstherapien von Beginn an bevorzugt werden, um die Effektivität zu steigern und die Adhärenz zu verbessern (Single-Pill Combination).

Betablocker werden nicht mehr als generelle Erstlinientherapie empfohlen, sondern bei spezifischen Indikationen wie Herzinsuffizienz, KHK, nach Myokardinfarkt oder bei Vorhofflimmern eingesetzt.

Komplikationen

Ein langfristig schlecht eingestellter Bluthochdruck schädigt die Gefäße und führt zu schweren Endorganschäden. Zu den wichtigsten Komplikationen gehören ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle, Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz (hypertensive Nephropathie), Aortendissektion und hypertensive Retinopathie.

Hypertensive Krise vs. Hypertensiver Notfall

Es ist entscheidend, zwischen diesen beiden akuten Zuständen zu unterscheiden:

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