🟡 antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin)

Antidiuretisches Hormon (ADH): Das Wichtigste für Medizinstudium & Ärzte. Effizient zur Prüfungsvorbereitung.

🤖
KI-generierte Zusammenfassung:

Antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin)

Das antidiuretische Hormon (ADH), auch als Vasopressin bekannt, ist ein zentrales Hormon für die Regulation des Wasserhaushalts im Körper. Es wird im Hypothalamus gebildet und im Hypophysenhinterlappen gespeichert.

Bildung und Speicherung

Die Synthese von ADH findet in spezifischen Kerngebieten des Hypothalamus statt, dem Nucleus supraopticus und dem Nucleus paraventricularis. Von dort wird es zur Speicherung in den Hypophysenhinterlappen transportiert, von wo aus es bei Bedarf ins Blut freigesetzt wird.

Sekretion und Wirkung

Die Ausschüttung von ADH wird durch verschiedene physiologische Zustände ausgelöst. Zu den wichtigsten Stimuli gehören:

  • Hyperosmolarität des Blutes (erhöhte Konzentration gelöster Teilchen)
  • Volumenmangel (Hypovolämie)
  • Blutdruckabfall
  • Stress, Übelkeit oder Hypoglykämie

Die primäre Wirkung von ADH entfaltet sich an den Nieren. Dort fördert es den Einbau von Aquaporin-Wasserkanälen in die Epithelzellen der Sammelrohre. Dies steigert die Wasserrückresorption aus dem Harn, was zu einer Konzentrierung des Urins und einem Abfall der Plasmaosmolalität führt. Zusätzlich besitzt ADH eine vasokonstriktorische (gefäßverengende) Wirkung.

Folgen eines ADH-Mangels

Ein Mangel an ADH oder eine fehlende Reaktion der Nieren auf das Hormon (Resistenz) hat schwerwiegende Konsequenzen für den Wasser- und Elektrolythaushalt. Die zentrale pathologische Folge ist die hypertone Dehydratation. Diese manifestiert sich durch folgende Leitsymptome:

  • Ausscheidung großer Mengen unkonzentrierten Urins: Die Unfähigkeit, den Harn zu konzentrieren, führt zu einer massiven Polyurie.
  • Zwanghafte Polydipsie: Als Reaktion auf den enormen Flüssigkeitsverlust entsteht ein starkes, quälendes Durstgefühl, das zu exzessivem Trinken zwingt.
  • Gefahr der Exsikkose: Kann der Flüssigkeitsverlust nicht durch Trinken kompensiert werden, droht eine schwere Austrocknung, insbesondere eine hypernatriämische Dehydratation mit lebensbedrohlichen neurologischen Komplikationen.